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Auffahrt nach St. Vigil - herrliches Wetter

von Ellen nach Covara (eigentlich bis nach Colfosco)

Heute klingelt der Wecker 30 Minuten später, weil es im Häusler erst ab 8 Uhr Frühstück gibt. Obwohl noch Nebelschwaden vor unserem Fenster hängen, zeigt sich überall schon blauer Himmel. Heute scheinen wir Glück zu haben. Über Nacht sind auch noch alle unsere Klamotten trocken geworden. Also genießen wir das fabelhafte Frühstück (der Speck ist ne Wucht) inklusive Ei und Saft.

Wir kommen erst um 9 Uhr los, aber das Thermometer zeigt immer noch beharrlich 6 Grad an. Heute beginnen wir die Etappe ausnahmsweise mit einer Asphalt-Abfahrt. Dabei werden 60 km/h häufiger erreicht. Unterwegs wird Chrissi fast von einem Kettenhund aufgefressen. Schade dass man bei solchen Gelegeheiten die Kamera nicht parat hat. Schon witzig wie Chrissi einen immer weiteren Bogen fährt und der Hund trotzdem immer näher kommt. Passiert ist natürlich nichts, denn die Kette war irgendwann doch zu Ende (nur ich wäre vor Lachen fast vom Rad geflogen)..

Nach der Abfahrt geht es auf schmalen, beinahe autofreien Sträßchen nach St. Vigil. Fahrtechnisch kein "Burner" - dafür landschaftlich ein echtes Highlight. Die Sonne kommt raus und beschert uns sofort 21 Grad - was für eine Wohltat nach dem gestrigen Tag. Trotzdem dauert es noch eine Weile bis auch die Füße richtig warm werden.

Von St. Vigil geht es direkt am Skilift ziemlich steil hinauf zum Ritjoch - zunächst auf Teer und später auf Schotter. Wir schieben einige Passagen, um unsere Muskulatur nicht sauer zu fahren. Prinzipiell wäre aber der komplette Weg fahrbar gewesen. Oben am Joch machen wir unsere wohlverdiente Mittagspause. Nachdem es hier oben kein Riffugio gibt, müssen ein paar unserer Energieriegel her halten.

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Auf dem kurzen, aber sehr netten Trail Richtung Covara

Dafür ist der Ausblick auf die Dolomiten durch nichts zu toppen. Chrissi macht noch ein Nickerchen in der warmen Sonne, bevor wir den Weg in Richtung Almentarawiesen fortsetzen. Die Landschaft ist höchst beeindruckend, so dass wir viele Fotopausen einlegen (also nicht wundern, wenn am Fotoabend viele Bergbilder dabei sein sollten). Es folgt ein kurzer, aber wunderschöner Trail, bevor es entspannt mit 2% Steigung in Richtung Covara geht.

Auch wenn die Steigung eigentlich ein Klacks ist, hängt uns der Tag schon ganz schön in den Beinen und wir halten häufiger - auch um unsere angespannte Gesäß-Muskulatur zu lockern. Auf den letzten Metern kann sich Chrissi nur noch durch den Gedanken an Hütten-Nudeln auf den Beinen halten.

Im Hotel Sirio Garni angekommen müssen wir jedoch fest stellen, dass wir heute Abend weder die ersehnte Sauna, noch Hütten-Nudeln bekommen werden. Da bereits Nachsaision ist, gibt es im Hotel gar nichts zu essen. Also latschen wir nach dem Duschen hinunter ins Dorf (eigentlich müsste ich die 50 Höhenmeter zur Tour dazu rechnen), und bekommen dort eine Riesen-Portion Nudeln und einen halben Liter Hauswein zur Feier des Tages. Der bereits fest eingeplante Kaiserschmarrn passt leider nicht mehr in unsere vollgeschlagenen Mägen.

Und dann ab ins Bett - obwohl der morgige Tag nicht so heftig werden sollte. Chrissi nimmt noch ein Bad als Sauna-Ersatz und wir hören MTV, bis wir einschlafen..

Gedanken zum Tag:

  • Nach jedem Tief folgt immer auch ein Hoch
  • Plane die Mittagspausen besser
  • Zur Not geht es auch ohne Sauna
  • Die Dolomiten sind ein sehr beeindruckendes Gebirge

 

Tag3DolomitenPanorama
Auffahrt zum Rittjoch mit Blick auf St. Vigil

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