Tag4AbfahrtWolkenstein
Schotter-Abfahrt nach Wolkenstein

von Colfosco über das Grödner Joch zum Karer-Pass

Einmal, wenn es so aussieht als ob wir pünktlich weg kommen könnten, stelle ich beim Bremsen-Check fest, dass meine Bremsbeläge bis auf eine hauchdünne Schicht voll herunter gefahren sind. Als gut vorbereitete Alpencrosser haben wir natürlich Ersatz dabei. Der Wechsel an beiden Bremsen - inklusive schleiffreier Einstellung - dauert jedoch 45 Minuten. Also fangen wir mit dem Anstieg zum Grödner Joch erst um 8:50 Uhr an.

Die Auffahrt ist - wie schon gewohnt - auf Teer und nur mäßig steil. Super zum Warmfahren. Vom Joch hinunter gibt es einen sehr geilen Trail, auf dem ich durch einen groben Fahrfehler einen kurzen Absturz in den Graben mache - jedoch ohne größere Blessuren davon getragen zu haben (der vermutete blaue Fleck ist noch nicht zu sehen). Der Trail mündet in eine bis zu 35% steile Schotter-Straße. Schon eine wahnsinnig gute Abfahrt hier.

Danach geht es auf normalen Wegen weiter nach Wolkenstein und St. Christina. Unterwegs leihen wir uns kurz den Wasserschlauch vom Roten Kreuz aus, um endlich den gröbsten Dreck von unseren Bikes zu spülen. Von da an geht es über einen Berg bis nach Saltria. Der Ort scheint das Wanderer-Mekka zu sein, denn wir passieren unzählige von ihnen. Auch wenn wir einige wenige aus dem Weg klingeln müssen, sind alle sehr freundlich. Hier klappt das Nebeneinander von Bike & Hike.

Hier machen wir auch unsere Mittagspause bei 25 Grad und strahlendem Sonnenschein. Beim Essen sehen wir mehrere Rennrad-Fahrer im  Schneckentempo die grobe Schotterabfahrt hinunter schleichen. Vermutlich haben die sich nur verfahren, aber ich bin mir sicher, dass sie in dem Augenblick neidisch auf unsere neben dem Weg geparkten Bikes schielen. Mit denen wären sie zumindest deutlich schneller runter gekommen.

Tag4MahlknechtJoch
Im Team-Outfit am Mahlknechjoch (Passo Duron)

Wir relaxen noch ein wenig in den bereitgestellten Liegestühlen. Aber nur kurz, denn der Aufstieg zum Mahlknechtjoch wartet auf uns - und der ist bekanntlich "steinig und steil". Dem ist dann auch so, also schieben wir einige Passagen, da sich bei Chrissi bereits Schmerzen in den Oberschenkeln ankündigen. Doch auch hier erklimmen wir irgendwann den Gipfel und werden dafür mit der bisher schönsten Abfahrt belohnt - 40 Minuten nur bergab.

Vergleichbar mit der Abfahrt vom Schlüsseljoch - nur eben trocken. So rollen wir bis nach Moena, wo auf uns wieder mal ein Schlußanstieg wartet. 500 Hm auf Schotter - kopftechnisch und mit müden Beinmuskeln definitiv eine Herausforderung. Es wäre vermutlich besser gewesen, diesen Teil erst für den morgigen Tag einzuplanen. Aber das hätte für morgen 110km und 2700 Hm bedeutet - ein echter Horror-Trip.

Dann doch lieber heute mit vielen Pausen und Schiebe-Passagen in 2 Stunden den Karer-Pass erklimmen. Immerhin kommen wir noch vor 19 Uhr im Hotel Savoy an. Klingt jetzt toll - ist aber gar nicht so. Zunächst haben die Pappenheimer unsere Reservierung gar nicht - obwohl wir telefonisch reserviert und zusätzlich per Mal bestätigt hatten. So müssen wir 20 Minuten auf unser Zimmer warten, nur um dann mit dem Generalschlüssel in 3 bereits besetzte Zimmer zu platzen.

Das 4. Zimmer ist endlich frei, und so bekommen wir die 2 Zimmer Suite. Sauna ist leider schon aus - da sind die Italiener pünktlich - was man vom Frühstück am nächsten Morgen nicht behaupten kann. Wenigstens ist das Abendessen und der Wein lecker und die Betten ziemlich bequem.

Gedanken zum Tag:

  • Ein schöner Tag - die Welt steht still, ein schööner Tag..
  • Für südländische Mentalität am Abend braucht man starke Nerven
  • Gemüsesuppe kann man auch mit Würstel bestellen
  • Bin ich froh, dass ich Mountainbiker bin..

 

Tag4ChrissiDolomiten
Dolomiten-Panorama pur kurz hinter St. Chrisitina - eins meiner Lieblingsfotos

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