Frankfurter Frühstück
Frühstück am Frankfurter Flughafen

Puh, wie lange haben wir hier nichts geschrieben... Es ist nicht so, dass wir nicht mehr in den Urlaub gefahren sind!! Aber tatsächlich waren es keine Abenteuerurlaube mehr, oder zumindest Abenteuer etwas anderer Art. Und kann auf "Australien, Thailand, Neuseeland" tatsächlich "Sardinien" kommen?

Es kam, aber - eben ohne Artikel. Nachdem das Campen ja schon länger sich als konstant genug für die Kids aber abenteuerlich genug für uns Eltern herausgestellt hat, sind wir die letzten Jahre mit dem Womo meiner Eltern unterwegs gewesen. Erst eben in Sardinien, dann 2x in Griechenland. Strandurlaub, mit kleinen Kindern, Abenteuerfaktor: wo finden wir Entsorgungsmöglichkeiten? Wo finden wir Stellplätze möglichst ab vom Schuss? Wo bekommen wir Gries für den mittäglichen Griesbrei?

Stockbetten im WoMo
Die Jungsfindendie Stockbetten cool - wir hätten gerne etwas mehr Kopffreiheit

Nach 2 Jahren Griechenland wollten wir jetzt zumindest wieder mal was anderes sehen. Ich wäre gern nach Südfrankreich gefahren, aber Roman war nicht überzeugt. Und so ist es Portugal geworden, ein El Dorado für Womos. Was nicht ganz klar ist: wir sind ja Freunde des Campens in der freien Natur. An der Stelle hat Portugal aber nach übermäßigem Wildcamper-Ansturm wohl vor ein paar Jahren massiv die Zügel angezogen. Mal sehen, ob das in der Praxis für uns auch ein Thema wird, man hört Geschichten mit und ohne Polizei.

Nun haben wir nur noch ein kleies Problem zu lösen - wir haben kein Womo für unseren Camperurlaub. "Unseres" (= das meiner Eltern) ist dieses Jahr - wie bereits im Eingangsartikel erwähnt - ohne uns los, wieder nach Griechenland. Also auf zu den Jungs, die da schon mal mit einer Womo-Vermittlung sehr gut weitergeholfen haben, ab zur CamperOase. Dort wurde uns von einem klassischen Womo abgeraten, ein Kastenwagen wäre in Portugal praktischer. Wollten wir eh mal ausprobieren, und im Angebot war einer mit Klo/Dusche und 5 Betten. Nachdem Rufus im Schlaf phasenweise wie wild um sich tritt, eine sinnvolle Option. Also auf zum Vermieter "Hostel on Wheels", dazu noch einen Flug nach Lissabon und ein Appartment für die letzten 3 Nächte dort, damit stand im Februar der Plan.

Müder Morgen
Der erste Morgen ist echt hart - Kids machen ab 4 Uhr Terror

Viel mehr hat sich dann erstmal auch nicht mehr viel an dem Plan getan, Roman hat noch ein bisschen an der Route bebastelt, ansonsten haben uns die Suche nach Schulbegleitern, Rufus' Therapiefahrten, Arbeit, und all der sonstige Wahnsinn wörtlich bis zum letzten Tag in Atem gehalten, die Schulbegleiter-Geschichte durften wir sogar in den Urlaub mitnehmen.

Am Sonntag haben wir noch fix gepackt und das Haus soweit klar gemacht. Was ziemlich cool ist: wir haben es tatsächlich geschafft, nur 2 Reiserucksäcke für uns alle zu brauchen, incl. Spiel- und Küchenzeug. Und wir haben ein neues Sonnensegel mit am Start, dass extrem windbeständig sein soll, schließlich solls davon in Portugal doch reichlich geben. Unterstützt wurde unser Packen dadurch, dass "Hostel on Wheels" (ab jetzt kurz HOW) spontan einen Vorab-Checkin mit uns am Telefon machen will. An sich eine nette Idee, was sich dabei leider herausstellt: die CamperOase hat für uns nicht das gebucht, was wir gedacht hatten. Die Versicherung enthält nur einen Fahrer, und das Womo nur 4 statt 5 Betten. Ersteres ist definitiv ein Problem, zweiteres kann eins werden, muss aber nicht. Und bezahlt ist ja auch alles. Wie wir aber in Neuseeland schon gelernt haben, zeigen sich die CamperOase-Jungs sehr zugänglich, und auch die Portugiesen sind supernett und willig. Die Versicherung ist eigentlich nur eine Frage des Geldes, für mehr gibts auch mehr, das Womo treiben die Jungs von HOW auf. Bleibt also auch da nur noch das Geld. Man merkt, dass wir mittlerweile schwer aus der Fassung zu bringen sind, stresst mich alles wenig, kostet halt wieder mal alles Zeit, am letzten Tag vor dem Urlaub.

Am Montag früh um 3:45 klingelt der Wecker, Rufus hatte aber schon um 3:40 Urlaubsgesänge gestartet. Um 4:15 sind wir angezogen und abfahrtbereit und das Taxi steht vor der Tür. Um 6:15 geht der Flieger. Aber nicht bis Lissabon, die Lufthansa unterstützt den Klimawandel und bietet den günstigsten Flug mit StopOver in Frankfurt an. Zum Glück nur hinwärts, rückwärts wurde der Flug bereits jetzt schon wieder gestrichen und wir werden von FFM nach Nürnberg Zug fahren.

grosse Wellen
Die großen Wellen am Atlatik flößen Respekt ein

In Frankfurt gibt es erstmal Frühstück, Uno und Telefonate mit der Schulbegleiter-Orga. Um 9:15 geht es dann endlich richtig los nach Lissabon, und um 12 sind wir da. Lt. Info von HOW sollen wir uns einen Uber-Fahrer buchen. Für die Ü30er: Uber ist wie Taxi, nur billiger weil übers Internet und ohne Tarif/Taxi-Ausbildung, jeder kann mitmachen. Gebucht wird über eine App, die ich mir daheim noch aufs Handy geladen habe. Und ich muss sagen: läuft top, als wir uns endlich gefunden haben (ist ja auf fremden Flughäfen etwas schwierig). Ca. 20 Min Fahrt, und wir stehen irgendwo in einem Industriegebiet bei HOW vor der Tür und kucken auf unser Heim für die nächsten 3 Wochen. Die Kids sind mittlerweile durch, war halt schon viel Aufregung und (zumindest bei Henry) kein Schlaf seit dem Aufstehen. Hilft nix, müssen wir durch. Und so halten sie dann auch still, während wir den Papierkram klären und das Auto in Empfang nehmen. Die Übergabe klappt problemlos, die Jungs von HOW sind auf unserer Wellenlänge. Was wirklich cool ist, ist die Grundausstattung der Küche, sogar Spülmittel ist drin. Bei unseren bisherigen Campern mussten wir immer erstmal in Grundausstattung investieren. So gehts einfach nur für Essen zum nächsten Supermarkt. Und dann - ENDLICH - zum Strand. Der ist glücklicherweise nur ca 20 Min entfernt an der Costa da Caparica.

Und der ist mal RICHTIG geil. Ewig breit, puderzuckerartiger Sand, eine kleine Strandbar. Wir parken auf dem dazugehörigen Parkplatz hinter einer Düne, nehmen Kinder und Zeug, und dann ist gut für heut. Programm: planschen. Ok, das hier ist NICHT das Mittelmeer, brrr!! Aber den Jungs ists wurscht, Rufus freut sich lautstark über die Wellen, Henry rennt stundenlang einfach rein und raus und spielt im Sand. Abends gibts noch eine dicke Ladung Nudeln, und dann ist Licht aus für die Schreieulen, und kurz danach auch für uns.

Die Nacht bleibt ruhig, wir sind der einzige Camper und haben mal vorsichtshalber Tisch und Stühle eingeladen, aber interessiert keinen Menschen. Unsere Bettenaufteilung müssen wir nochmal überdenken, wir liegen im oberen Stockbett, die Kids unten, leider läuft das Auto nach oben etwas zu, womit das obere Bett a bissl kurz ist. Haben wir aber eh nicht viel davon, die Jungs melden um 5:30 Hunger. Das mit dem Ausschlafen müssen wir echt nochmal üben, es ist sogar noch dunkel!! Aber irgendwann geht auch in Portugal die Sonne auf, und wir starten in den Tag. Der enthält dann einen ordentlichen Mittagsschlaf für die Jungs, in der Hoffnung, dass das Aufregungslevel sich wieder etwas normalisiert. Sonst budeln wir im Sand, planschen in den Wellen und schauen den Surfern zu. Morgen fahren wir weiter, erst nochmal einkaufen was wir in der ersten Runde vergesen haben, dann nochmal zu HOW (die uns irgendwie für das 5. Bett kein Bettzeug gegeben haben), und dann gen Süden, Richtung Algave. Ist hier alles nicht so riesig lerne ich von meinem Routenführer, und wir haben zweieinhalb Wochen Zeit, alles zu bestaunen und zu genießen.

 

Strandbarbesuch
Erster Caipi direkt am Meer und Pommes für die Kids

 

 

Sonnenuntergang am Meer
Erster Sonnenuntergang am Meer

 

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