Die Nacht war wirklich superruhig. Wir frühstücken mit einem Hammerblick aufs Meer, bei dem hier üblichen eher dunstigen Wetter. Wie auch üblich reißt es aber gegen 10 auf. Bis dahin sind wir fertig mit Frühstücken, haben alles gespült und zusammengepackt und können los, zurück Richtung Lagos. Wir parken am Hafen, der unterhalb des eigentlichen Sightseeing-Hauptpunktes liegt, der Altstadt mit ihren Gässchen. Wir schlendern trotzdem erstmal den Massen hinterher in den Hafen hinein, wo zahlreiche Touren angeboten werden. Man kann zu Delfinen fahren, und zur Felsenküste, die wir ja gestern schon von oben her erklimmen wollten.
Wir packen ein paar Infoflyer für die Grotten/Felsenküstentour ein, gehen aber trotzdem erstmal wieder Richtung Stadt. Der Weg führt vorbei an zahlreichen hübschen Ständen mit Klamotten und Touri-Zeug, bis er in die Altstadt von Lagos abzweigt. Und die ist wirklich sehenswert, ganz viele kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster, Lädelchen und Kneipen,so ein richtiges Piratennest. Nachdem es nach Mittag ist und die Kids etwas durchhängen, biegen wir in eine von ihnen ein und ordern Foccachia für die Jungs und Sangria für uns. Dazu läuft eine Playlist mit chilliger Musik, die genau unserem Geschmack entspricht - Herz, was willst Du mehr :-D...
Einzig das letzte Boot zu den Felsengrotten schaffen wir so natürlich nicht. Wir schlendern zurück zu unserem Auto und fahren auf einen Parkplatz am Meer, 10 Min außerhalb der Stadt. Henry hat es in seinem Sitz umgehauen, also ziehen wir ihn nur um in sein Bett, während Roman und Rufus an den Strand gehen. Leider zieht der Himmel heute wieder zu, gerade als Henry wieder wach wird. Die Portugiesen verlassen den Strand reihenweise (ok, es ist auch schon Abend), schnell sind nur noch wir hier. Und ein Kleinbus, der sich als Fahrzeug einer argentinischen Familie entpuppt. Henry freundet sich gleich mit deren Mädels an, er spricht mittlerweile prima mit Händen, ich wäre überzeugt gewesen, dass er mit denen Deutsch spricht. Der Vater/Mann ist Wertungsrichter für BMX/Moutainbike, und er wird in 3 Tagen in Nürnberg beim Red Bull District Ride werten :-D... Leute trifft man...
Die Nacht ist leider saulaut. Die unscheinbare Baustelle am Eingang des Parkplatzes entpuppt sich als Nachtbaustelle, es piept ständig, weil irgendein Bagger rückwärts fährt. Entsprechend gerädert sind wir am nächsten Morgen. Kaffee, Frühstück, Auto packen, dann geht es zurück nach Lagos, wir haben noch fix für 11 Uhr Tickets für die Bootstour bekommen. Die ist wirklich schön, ganz kleine Böötchen, weil man sonst in die Grotten nicht hineinkommt, die Jungs und wir haben einen Heidenspaß beim Fahren. Danach gibts noch ein Eis, und dann gehts weiter nach Portimao. Dort lassen wir uns am Rande der Stadt auf einem Platz nieder, an dem wir dann auch mal 2 Tage bleiben. Weniger weil der Platz so wahnsinnig schön ist (der ist schön, aber nicht umwerfend), mehr weil wir jetzt eigentlich jede Nacht woanders standen und jetzt mal ein bisschen Ruhe wollen.
Abends zimmern wir uns einen Satz Burger rein, sogar die Jungs essen einen ganzen. Leider nicht vom Grill, den haben wir zwar mitgemietet, aber aus welchen Gründen auch immer wurde uns ein Holzkohlegrill mitgegeben. Das ist nicht nur mit Kindern erfahrungsgemäß unpraktisch, sondern hierzulande um die Jahreszeit schlicht verboten. Werden wir den Jungs von HOW also wohl wieder in die Hand drücken, mal hören, was sie sich dabei gedacht hatten....
Die Nacht ist diesmal wieder ruhig, wir stehen auf dem einzig halbwegs graden Stück oberhalb vom Strand. Die eigentliche Wegmarkierung geht weiter runter, aber die Abfahrt ist etwas abenteuerlich, Stellplätze gibts vielleicht 5, alle kreuzschief, trotzdem fahren bis 23Uhr ständig Womos runter. Wir fragen uns schon, a) wo die schlafen wollen und b), mit welchem Optimismus die Leute ganz generell unterwegs sind, nachdem die meisten Camper hier Mietautos sind, die Fahrer also vermutlich wenig Erfahrung haben. Aber - scheint zu gehen, hoch kommt keiner bis wir ins Bett gehen.
Nach 2 Tagen Strand packen wir wieder unsere 7 Sachen und fahren weiter nach Albufeira. Wieder ein kleines Piratenörtchen hoch über dem Meer, wir parken oberhalb vom Hafen und laufen in die Innenstadt. Vorsichtshalber haben wir Badezeug mit. Das entpuppt sich als Spitzenidee, wir schlendern ins Örtchen, checken dann aber doch erstmal für den Nachmittag beim lokalen Liegenverleiher auf dessen letzter Liege ein. Mit kurzer Pause (Essen für die Kids, Sangria für uns) bleiben wir da bis abends. Lustiges Detail: vom Ort an den vorgelagerten Strand kommt nur man entweder über einen Aufzug, oder über einen steil nach unten durch die Felsen führenden Tunnel.
Abends schlendern wir wieder durch das Städtchen, es ist die Hölle los. Wir finden gerade noch ein nettes Restaurant am Rande des Troubels, die nächsten Gäste müssen dann auf der Straße warten bis wir fertig sind. Wir essen alle leckeren Fisch bzw. Octopus, danach genießen Roman und ich noch unseren Rotwein zuende, während die Jungs durch die angrenzenden Läden flitzen. Rufus findet besonders die Fische faszinierend, die einen hier von der Hornhaut an den den Füßen befreien, während Henry lieber mit den Mädels im angrenzenden Thai-Massage-Studio flirtet. So konzentriert sich jeder auf das, was ihm wichtig ist, sag ich mal...
Wir schlendern noch durch die City, dann aber wieder raus zu unserem Auto. Leider wirkt der Platz zwar sehr leise, ist es aber nicht, und das, obwohl oberhalb von uns nur Rohbauten sind und die Durchfahrt zwischen 21 und 6 Uhr verboten ist. Aber gut, so hat der Morgenkaffee diesmal wieder seinen besonderen Zweck.
